5 Gründe, um nach Kiel zu ziehen

Einem Segler oder Handballer braucht man die Vorzüge Kiels wahrscheinlich nicht erklären. Ist doch der Triple-Gewinner THW Kiel eine Art Bayern München des Handballs. Und Jollen- und Yachtsegler schätzen die Reviere auf Außenförde und Ostsee. Nicht umsonst war Kiel 1972 Ausrichter der Olympischen Segelwettbewerbe. Der Olympiastandort Kiel-Schilksee, der renommierte KYC (Kieler Yacht Club) sowie weitere Vereine sind noch heute Herzkammern des Segelsports. Kiel veranstaltet zudem alljährlich eines der größten Seglerfeste der Welt, die Kieler Woche. Dann strömen auch hunderttausende „Landratten“ ans Ufer der Innenförde, um Musik, Kulinarik und Party zu genießen. Erfolgreiche Ruderclubs sind ebenfalls in der Hauptstadt Schleswig-Holsteins zuhause. Und der Fußball? Die Deutsche Meisterschaft wurde zwar vor über 100 Jahren gewonnen. Seit kurzem spielen die Kieler „Störche“, die Fußballer von Holstein Kiel, aber wieder hochklassig.

Auch wenn Sie mit Segeln, Fußball oder Weltklasse-Handball nichts am Hut haben: Es gibt trotzdem viele Gründe, um nach Kiel zu ziehen:

1. Die Lage

Ein Blick auf die Landkarte im Web genügt: Kiel erstreckt sich beidseitig der Kieler Förde, einem 17 Kilometer langen Ostseearm. Die Nähe zum Baltischem Meer ist hier fast allgegenwärtig – ob Uni-Bauten, Gründerzeitviertel und Gebäude der Landesregierung am Westufer, oder die traditionsreichen Werftenanlagen in Kiel-Gaarden und weiteren Stadtteilen am Ostufer. Wer mit der Bahn anreist und aus dem sanierten Hauptbahnhof tritt, blickt direkt auf die großen Ostseefähren, die Kiel zu einem der größten Passagierhäfen Deutschlands machen. Sogar Kreuzfahrtriesen wie die Queen Elizabeth II. legen mitten in der Stadt an. Wer im Grünen leben möchte, wird rund um Kiel ebenfalls angenehm überrascht: Ostseebäder wie Laboe, Falckenstein und küstennahe Gemeinden wie Heikendorf, Altenholz oder Dänischenhagen bieten holsteinisches Landleben mit guter Infrastruktur und Citynähe. Für Naturliebhaber ebenfalls reizvoll sind die südlich gelegenen Dörfer in der sanft gewellten Moränenlandschaft von Eider- und Schwentinental. Am Westensee, etwa 15 Kilometer westlich der Stadt, fühlen sich sogar Seeadler wohl.

2. Die Bildungslandschaft

Viele junge Menschen kommen zum Studieren in die Landeshauptstadt Kiel – sie schreiben sich an Christian-Albrechts-Universität, Fachhochschule oder der Muthesius Kunsthochschule ein. Familien profitieren von dem breiten Kita- und Schulangebot. Rund ein Dutzend Gymnasien sowie über 50 Grund- und Gemeinschaftsschulen gibt es in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Ein großes Weiterbildungsangebot für Erwachsene bietet die Volkshochschule: Seit dem Zusammenschluss der Kieler VHS mit den Volkshochschulen von Altenholz, Kronshagen und Schwentinental ist das Kursangebot, auch an wohnortnahen Standorten, noch weitergewachsen.

3. Der Arbeitsmarkt

Kiel ist natürlich nicht Hamburg. Aber trotzdem bietet die mit rund 250.000 Einwohnern größte Stadt Schleswig-Holsteins in Industrie, Verwaltung und Handel vielseitige Jobmöglichkeiten. Neben der Bundesmarine, der Landesregierung, Stadtverwaltung und den Stadtwerken zählen auch Einzel- und Großhandel und natürlich der Schiffbau zu großen Arbeitgebern. Zwar ist die Zeit vorbei, als Kiel die größte Werftstadt Europas war: Aber noch immer gibt es zahlreiche Arbeitsplätze für Fachkräfte, die in Kiel mit dem Bau von Spezialschiffen, mit Schiffsreparaturen und Marinetechnik beschäftigt sind. 2015 stach die hier gebaute White Pearl in See. Mit 143 Metern Länge ist sie das weltgrößte Segelschiff der Moderne.

4. Die Kultur

Neben der Kieler Woche, die im Juni stattfindet, hat Kiel auch das ganze Jahr über viel zu bieten. Etwa jeder zehnte Kieler ist Student: Entsprechend finden Neu-Kieler eine große Auswahl an gemütlichen Kneipen, kleinen Musikclubs und Bars. Zwar fehlt, vielleicht mit Ausnahme der Gründerzeitbauten an der Dänischen Straße, ein gemütliches Stadtbild in der Innenstadt. Denn nach der fast vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde Kiel mit eher modernen Gebäuden wiederaufgebaut. Auch kleine Altstadtgassen verschwanden. Die größten „Bausünden“ der Nachkriegszeit weichen aber mehr und mehr ansprechenden Bauten – wie zum Beispiel dem futuristischen Bürogebäude Hörn Campus am Ende der Förde. Kunstliebhaber pilgern in die Kunsthalle mit ihrer Antikensammlung, zahlreichen Mitmachaktionen für Kinder und moderner zeitgenössischer Kunst. Auch international bekannte norddeutsche Maler, wie Emil Nolde, sind vertreten. Oper, Theater, Philharmonisches Orchester und Ballett sind ebenso zu finden wie das Junge Theater im Kieler Werftpark. Über die Geschichte informieren Museumsschiffe im Germaniahafen, Stadt-, Werften- und Industriemuseum. Im Schifffahrtsmuseum wird auch an den Kieler Matrosenaufstand erinnert, der entscheidend zum Ende des Ersten Weltkrieges beitrug. Ein erholsamer Ausflug aufs Land führt Kieler zum bäuerlichen Freilichtmuseum Molfsee vor den Toren der Stadt.

5. Die Verkehrsanbindungen

Weltweit ist Kiel auch durch den Kiel Canal bekannt: So wird der Nord-Ostsee-Kanal international genannt. Der rund hundert Kilometer lange Kanal durchzieht Schleswig-Holstein von den Schleusen in Kiel-Holtenau bis nach Brunsbüttel an der Elbemündung. Er erspart Schiffen den weiten Weg „um Dänemark herum“ und gilt als eine der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen der Welt. Aber auch als Nicht-Seefahrer profitieren Sie von den guten Verkehrsanbindungen: Seit der Elektrifizierung der Bahnstrecke bringen ICEs und Intercitys den Reisenden in 70 Minuten nach Hamburg. Über die Autobahn geht es ähnlich schnell. Neumünster, Rendsburg, Preetz und Eckernförde sind per Regionalbahn oder PKW in rund einer halben Stunde erreicht. Innerhalb der Stadt Kiel profitieren viele Bürger von einem dichten Busnetz. Oder sie nutzen das Radwegenetz, zum Beispiel am Fördeufer, und die Barkassen, die im Liniendienst auf der Förde fahren.