5 Tipps für eine Wohnungsbesichtigung

Haben Sie einen Termin für das Besichtigen einer neuen Wohnung ergattert? Dann möchten Sie sicher, vorausgesetzt, dass die Wohnung Ihnen gefällt, einen guten Eindruck hinterlassen. Lesen Sie hier 5 Tipps für die Wohnungsbesichtigung:

1. Gute Vorbereitung

Prüfen Sie vorab anhand der Informationen aus der Wohnungsannonce, ob die Wohnung wirklich für Sie geeignet ist. Entsprechen Lage, Quadratmeterzahl, Anzahl der Zimmer, Etage (mit/ohne Fahrstuhl), Kaltmiete sowie voraussichtliche Nebenkosten Ihren Wünschen und Möglichkeiten? Checken Sie vorab die Parksituation und die öffentlichen Verkehrsmittel. Würden Sie von hier aus gut zur Arbeit oder zur Ausbildung kommen? Wenn Sie Kinder haben: Wie sieht es mit Kitas, Schulen, Schulweg und Spielmöglichkeiten aus?

Sehen Sie sich möglichst vorab um, am besten an einem Werktag. So können Sie grob einschätzen, wie stark Verkehr und Straßenlärm sind und wie ihr neues Umfeld aussehen würde.

Wenn Sie wirklich ernsthaftes Interesse an dem Viertel, der Straße und der Wohnung haben, sollten Sie Zeit in Schritt 2 investieren.

2. Kontakt und komplette Unterlagen

Manche Vermieter geben an, wie Sie kontaktiert werden möchten – zum Beispiel per Telefon, Mail oder durch das Ausfüllen eines Webformulars. Halten Sie sich möglichst daran.

Häufig sortieren Vermieter anhand von (E-Mail-)Schreiben oder Formularauskünften vor, wer als Mieter in Frage kommen könnte und mit wem ein Besichtigungstermin vereinbart wird. Wenn Sie die Wohnung attraktiv finden, verfassen Sie ein persönliches, freundliches und fehlerfreies Anschreiben mit kompletten Kontaktdaten (eventuell mit Foto).

Fügen Sie eine Selbstauskunft, eventuell eine SCHUFA-Auskunft, eine Kopie Ihres Ausweises und eine Kopie Ihrer letzten monatlichen Gehaltsabrechnung bei. Wenn Sie kein Gehalt oder Lohn beziehen, weisen Sie ihre Solvenz mit Kopien anderer Bescheinigungen wie BAföG-Bescheinigung, Bürgschaft der Eltern oder anderem nach. Die Kopie eines eventuell vorhandenen Wohnberechtigungsscheins gehört ebenfalls in die Unterlagen.

Achten Sie auf vollständige, gut lesbare, korrekt kopierte oder eingescannte Dokumente. Wenn Sie das Ganze an den Vermieter mailen, schreiben Sie einen kurzen, freundlichen Text in die E-Mail und verweisen höflich auf die Anhänge.

Das eigentliche Anschreiben und die weiteren Unterlagen sollten jeweils als PDF-Datei an die Mail gehängt werden. Geben Sie den Dateien klare, eindeutige Namen. Testen Sie vorher, ob die PDF-Dateien geöffnet werden können! Die gesamte E-Mail inklusive Anhänge sollte maximal 10 MB, möglichst weniger, beanspruchen.

3. Guter Eindruck

Erscheinen Sie zum Besichtigungstermin mit einem gepflegten Äußeren. Nehmen Sie etwas zu Schreiben mit und fragen Sie um Erlaubnis, wenn Sie Fotos machen möchten. Schauen Sie Ihr Gegenüber bei der Begrüßung und im Gespräch an.

Sie müssen sich aber nicht verstellen. Dann fühlen Sie sich unwohl, und Vermieter bemerken es oft sowieso, wenn sich jemand größer macht als er (oder sie) ist. Auch zu viel Schmeichelei haben Sie nicht nötig. Hinzu kommt, dass die meisten Vermieter das ohnehin nicht mögen.

Sie brauchen nicht alles an der Wohnung toll zu finden. Aber Sie sollten auch nicht an zu vielen Details „herummäkeln“ oder gleich mehrere Umbaumaßnahmen erörtern…

Wenn Sie Fragen haben, stellen Sie diese gezielt und in überschaubarer Zahl. Fragen Sie keine Informationen ab, die bereits in der Annonce stehen. Der Vermieter könnte denken, dass Sie schlecht vorbereitet sind.

Wenn Ihnen die Wohnung gefällt, signalisieren Sie Interesse, ohne überschwänglich zu sein.

4. Genaue Besichtigung

Erstellen Sie sich eine Checklist, um bei einer Besichtigung alles zu erfahren, was Ihnen die Entscheidung erleichtert. Zum Beispiel:

- Zuschnitt der Wohnung und der Zimmer, Wohnungsflur, Balkon und so weiter
- Zugänglichkeit (Größe und Zustand von Eingangsbereich, Treppenhaus, Fahrstuhl, Hausfluren)
- Lichtverhältnisse (möglichst bei Tageslicht besichtigen!)
- Geräuschkulisse bei geschlossenem und geöffnetem Fenster
- Zustand der Wohnung, insbesondere der Türen, Fenster, Wände, Decken, Böden
- Anzahl und Zustand der Steckdosen, Lampenanschlüsse und so weiter
- Zustand der Küche und Sanitäranlagen, Wasser- und Abwasseranschlüsse
- Heizung (Art, Zustand, Nebenkosten)
- Dachboden, Keller oder Garten
- Gemeinschaftsräume wie Waschkeller und Trockenraum

5. Erfolgreiche Nachbereitung

  1. Wenn Sie die Wohnung gerne mieten möchten, scheuen Sie sich nicht, einige Tage nach der Besichtigung ein positives, kurzes Schreiben/eine E-Mail an den Vermieter zu senden. Das zeigt dem Vermieter, dass Sie wirklich interessiert sind.

    Stellen Sie auch sicher, dass Sie gut erreichbar sind, falls sich Makler oder Vermieter melden. Schauen Sie regelmäßig in Ihre Mails (auch in den Spam-Ordner). Seien Sie telefonisch gut erreichbar und hören Sie gegebenenfalls häufig Ihre Mailbox ab.

Viel Erfolg bei der Wohnungsbesichtigung!