Wohnungseinbruch – so schützen Sie sich vor Einbrechern

Nicht nur in der dunklen Jahreszeit mehrt sich die Zahl der Einbrüche. Der Schaden durch Einbruchsdiebstähle ist groß. Meist werden Türen oder Fenster beschädigt und Wertgegenstände entwendet.

Materielles kann ersetzt werden – aber manches hat einen ideellen Wert

Dessen Verlust ist per finanzieller Kompensation nicht wiederherzustellen. Das kann beispielsweise der Schmuck verstorbener Angehöriger sein, der an sie erinnerte. Zu den Schäden hinzu kommt das Unwohlsein, unter dem viele Betroffene noch Wochen nach dem Wohnungseinbruch leiden.

Einbrecher richten meist nicht nur mit Geld aufzuwiegende Schäden an

Bei manchen Wohnungseinbrüchen kommt noch Vandalismus hinzu. In manchen Fällen überraschen die Bewohner die Einbrecher – solche Begegnungen können sogar gefährlich werden.

Um all das zu vermeiden, sollten Eigentümer und Mieter die Wohnung vor Einbrechern schützen.

Hier gilt die Zweistufenregel:

  1. Abschrecken – Einbrecher sollten es möglichst gar nicht erst versuchen
  2. Abhalten – wenn Kriminelle versuchen, einzubrechen, sollte es ihnen nicht gelingen

Tipps zu 1. Abschreckung von Einbrechern

Ob Gelegenheitseinbrecher oder Einbrecherbanden, die vor dem Wohnungseinbruch systematisch potenzielle „Zielobjekte“ auskundschaften: Abschreckung hilft. Die meisten Einbrecher wollen möglichst schnell und unbemerkt hineingelangen. Alles, was sie davon abhält oder den Wohnungseinbruch aufwändiger oder „lauter“ macht, hilft. Zum Beispiel:

Es werde Licht

Haus oder Wohnung sollten stets einen bewohnten Eindruck machen. Dazu zählt, insbesondere in den Abendstunden, die Beleuchtung. Dabei sollten Sie stromsparende LED-Leuchten nutzen. Dank Zeitschaltuhren oder smarter Lichtsteuerung lässt sich natürliches An- und Ausschalten von Zimmerlampen simulieren, wenn die Bewohner nicht zuhause sind.

Hinzu kommen gegebenenfalls Außen- und Treppenhausbeleuchtungen. Die sollten temporär durch Bewegungsmelder angeschaltet werden, damit sie nicht die ganze Nacht lang brennen und Nachbarn oder die Natur stören. Die Bewegungsmelder sollten so angebracht werden, dass die Übeltäter sie nicht leicht unschädlich machen können.

Alarmanlage – elektronisch oder „auf vier Pfoten“

Eine weithin sichtbare Alarmanlage kann abschreckend wirken. Sie darf nicht viele Fehlalarme verursachen, weil dann keiner mehr hinschaut. Aber im Ernstfall muss sie funktionieren. Manche meinen hingegen, dass sichtbare Alarmanlagen Langfinger anziehen könnten, weil diese in alarmgesicherten Wohnungen mehr Wertgegenstände vermuten.

Wenn Sie die Installation einer Alarmanlage erwägen, sollten Sie sich vorab von einer kriminalpolizeilichen Beratungsstelle und einem Fachbetrieb beraten lassen – und als Mieter Rücksprache mit Ihrem Vermieter halten.

Eine uralte Methode, Diebe fernzuhalten, kann ein Hund sein. Schon ein Hundewarnschild sowie ein gut vernehmbares „Anschlagen“ des Hundes, wenn sich jemand nähert, können abschrecken.

Aufmerksame Nachbarn

Ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn ist viel wert – nicht nur im Alltagsleben, sondern auch, um Einbrüche zu vermeiden. Da wird genauer hingeschaut, wenn sich verdächtige Personen vor dem Haus oder im Treppenhaus aufhalten. Seriöse Handwerker, Zeitungsboten, Heizungsableser oder andere Besucher werden sich ausweisen oder anderweitig legitimieren.

Ein „gesundes“, aber nicht übertriebenes Misstrauen ist angebracht. Zudem gilt, dass niemand den „Helden spielen“ sollte. Im Zweifel bei sehr verdächtigen Personen die Polizei rufen!

Tipps zu 2. Abhalten von Einbruchversuchen

Fenster und Türen richtig verschließen

Wird die Wohnung verlassen, sollten alle Fenster, Terrassen- und Balkontüren geschlossen sein (auch nicht gekippt). Zudem sollten Sie die Haustür richtig verriegeln, indem der Schlüssel im Schließzylinder gedreht wird. Wird die Haustür nur zugezogen, können Einbruchsprofis sie leicht öffnen.

Türriegel installieren

Verschlossene Haustüren werden häufig mit Gewalt aufgehebelt. Oder die gesamte Tür wird aus den Angeln gehoben – teils sogar unter Herausbrechens der Türzarge. Hier kann ein von innen und außen schließbarer Querriegel helfen. Er ist möglichst nicht nur mit der Zarge, sondern mit dem Mauerwerk verbunden.

Mietern sei empfohlen, vorab mit Ihrem Vermieter sprechen und gegebenenfalls eine schriftliche Vereinbarung für den späteren Auszug zu treffen. Denn wenn Riegeltechnik beim Auszug zurückgebaut werden muss, können hohe Kosten entstehen.

Fenster sichern

Abschließbare Fenstergriffe sind eine einfache Maßnahme. Ein Mieter wird dies jedoch kaum nachrüsten können, wenn sie nicht bereits installiert sind. Einen effektiven zusätzlichen Schutz können Fensterriegel bieten. Sie schützen das Fenster davor, herausgehebelt zu werden. Bitte vergessen Sie bei diesen Maßnahmen nicht, auch wenig beachtete oder tiefer liegende Fenster und Nebentüren zu sichern – zum Beispiel in Erdgeschoss, Souterrain und Keller.

Last but not least: Effektiver Einbruchschutz ist immer individuell

Er ist abhängig von dem Gebäude, dem Zustand von Fenster und Türen, der Gegend und dem persönlichen Sicherheitsbedürfnis. Lassen Sie sich deshalb immer von Fachleuten beraten, holen Sie sich Tipps von alten und neuen Nachbarn und nehmen Sie gegebenenfalls Kontakt mit Ihrem Vermieter auf.

 

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